What‘s cooking tonight? Auf der Speisekarte vom Montagabend stand der Swiss Volley Mobiliar Cup, wo sich der VBC SWISS mit dem VBC Schaffhausen mass. Die Gegner aus Schaffhausen beendeten die letzte Saison auf dem 1. Platz der 2. Liga und reisten als Favorit in die schöne Test-Küche in Kloten. Underdog zu sein kennt der stolze VBC SWISS aus dem Ligabetrieb jedoch nicht wirklich. Umso gespannter waren wir, wie sich die Chefköche aus Kloten schlugen.

Das Amuse-Bouche zum ersten Satz war durchaus schmackhaft, jedoch etwas fade im Abgang. Wieso? Weil ein hochklassiger Spielverlauf 18 zu 25 verloren ging. Während die Gäste aus Schaffhausen ihre Kochkehlen schwangen, wusste sich der VBC SWISS nur so knapp zu wehren und gab hin und wieder eine Prise Pfeffer bei. Zu wenig für die adequate Würze, welche es für das Schaffhausner Rheinforellen-Tartar gebraucht hätte.

Im zweiten Gang zauberte der VBC SWISS dann einen knackigen Blattsalat mit Pinienkernen an einer Balsamico-Olivenölsauce auf den Tisch. Ein simples Rezept, aber so einfach und schmackhaft kann Volleyball sein. Die Bälle der Klotener schlugen wie Pinienkerne auf die Schüsseln der Schaffhausner, das Olivenöl bewirkte ein geschmeidiges Zusammenspiel fürs Heimteam, wobei die Zugabe vom Balsamico für die Gegner schlichtweg eine Spur zu sauer war. Souverän holte sich der VBC SWISS im zweiten Satz einen Gault-Millau Punkt und gewann mit 25 zu 23.

Im dritten Satz war der Kochherd von Phil endlich auch noch auf Betriebstemperatur (Phil landete eine Stunde vor Matchbeginn aus Tokyo). Japanische Kulinarik stand an. Es wurden delikate Kobe-Steaks gebeizt und Schaffhausen war mit der internationalen Kulinarik komplett überfordert, während es sich für Kloten wie eine Geschmacksexplosion anfühlte. Umami wurde angemischt, die Kombination aus spicy Roberto, rassigem Dishan und tariertem Tom war einfach unschlagbar und pürierte die Gegner so richtig. Die Steaks waren bei 26 zu 24 gar, medium rare, schön rötlich angeschmort, wie die verzeifelten Köpfe von Schaffhausen.

Es schien, als hätte der VBC SWISS das perfekte Rezept gefunden, denn auch im vierten Satz liess man zu Beginn nichts anbrennen. Abgekocht wurde eine Bouillon mit Lauch angemischt, um nach dem intensiven Spiel bei Kräften zu bleiben und den Elektrolythen-Haushalt aufrecht zu erhalten. Ganz mit dem Motto “in der Kürze liegt die Würze” wollten die Flughafenstädter das Spiel beenden, um auf den sowieso ungesunden Dessert zu verzichten. Die Suppe kochte also beim Stand von 24-22 auf der höchsten Stufe und drohte zu überlaufen. Spannung pur, und das auf höchstem Niveau. Vier Matchbälle für SWISS, und doch schaffte es der VBC Schaffhausen, bei jedem Matchball noch eine Prise Salz beizumischen. Somit platzte der Exploit im vierten Satz mit 28 zu 30 um Haaresbreite. Zu salzig, und irgendwie auch zu lauchig.

Im letzten Satz war die Vorratskammer von SWISS leider leer. Robbie und Tom hatten sich am heissen Suppentopf etwas die Beine verbrannt und hinkten mit schmerzverzerrten Gesichtern umher. Es fühlte sich an, als wären die Starköche aus Kloten nur noch Küchenhilfen bei der Zubereitung der Schaffhauser-Zungen (traditionelles Gebäck) zum Nachgang. Genau so trocken, wie das Gebäck war, so trocken gewann Schaffhausen mit 15 zu 6.

Irgendwie unverdaubar, so ein Krimi-Dinner 2-3 zu verlieren. Aber dennoch sind wir stolz auf unsere Leistung, bereit für die Saison und gratulieren Schaffhausen zum Sieg.

Disclaimer: Nachkochen des Rezeptes gerne erlaubt. Immer mit der Einstellung: Ever tried. Ever failed. No matter. Try again. Fail again. Fail better.

Auuh, Manu

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